Diese Seite per E-Mail empfehlen Diese Seite drucken twitter facebook

Rainer Friedrich und Michael Vogt bewältigen den OstseeMan

Weil sie im Ostseebad Glücksburg erstmals die sogenannte "Ironman-Distanz" von 3,8 km Schwimmen, 180 km Rad und 42,2 km Laufen erfolgreich absolvierten, können sich Rainer Friedrich (Zeit im Ziel: 12:37:28 Stunden) und Michael Vogt (11:43:56) seit dem 3. August "OstseeMan" nennen und sind damit in die mittlerweile ansehnlichen Riege der "Langdistanzler" unter den blau-weiß Triathleten aufgenommen.

04.08.2014

"OstseeMan: Erst Abkühlung, dann Hitzeschlacht" titelte das Flensburger Tageblatt am Montag nach dem Wettkampf völlig zurecht, denn mit den ersten Radkilometern setzten teils sintflutartige Regenfälle ein, die pünktlich zum Wechsel der Triathleten auf die Laufstrecke strahlendem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen Platz machten. "Ich habe beim OstseeMan ja schon viel erlebt", sagte Seriensieger Christian Nitschke, der in Rekordzeit (8:24:41) erneut seinen Titel verteidigte, "aber vier Stunden durch den Regen zu fahren war für mich auch neu." Die Wetterkapriolen führten leider auch zu zahlreichen Aufgaben wegen Stürzen oder Radpannen und Kreislaufproblemen beim Laufen, alles verlief aber letztlich glimpflich.

Dem Erlebnis OstseeMan tat dies nicht nur für die beiden Wiesentaler, die von derartigem Ungemach verschont blieben, keinen Abbruch, denn hier sorgt ein ganzer Ort für 600 Einzelstarter und 300 Staffeln für perfekte Bedingungen in familiärer Athmosphäre und die vielen Tausend Zuschauer an den Strecken für phantastische Stimmung. Die überragende Betreuung hunderter ehrenamtlicher Glücksburger Helfer vermittelt jedem Athleten das Gefühl, ein eigenes Team am Streckenrand zu haben - auch dem Glücksburger Bürgermeister John Witt, der 2014 bereits zum 10. Mal selbst als Athlet teilnahm und in 14:43:22 Std. ins Ziel kam. Davon getragen meisterten die beiden Blau-Weißen nach dem Schwimmauftakt in der in diesem Jahr ebenfalls athletenfreundlichen Ostsee, die weitgehend sowohl auf Wellen wie auf Quallen verzichtete, die Schwierigkeiten auf Rad- und Laufstrecke. Beide Abschnitte präsentieren sich beim OstseeMan höchst anspruchsvoll mit welligem Auf und Ab, winkligen Kurven und Wenden und mit ständig wechselnden Belägen.

Rainer Friedrich, der erst seit drei Jahren Triathlon betreibt, ließ es zu Beginn des langen Wettkampfs beim Schwimmen etwas ruhiger angehen als für den Ex-Wasserballer möglich, war aber in 1:11:28 Std. noch einige Minuten schneller als der erfahrenere Michael Vogt (1:16:06), der dann mit einer sehr guten Leistung auf der ebenso attraktiven wie fordernden Radstrecke vorbeizog (5:43:55 Std. gegenüber 6:25:00). Während Friedrich auch auf der Laufstrecke in 4:54:33 Std. seinen "Matchplan" voll erfüllte und am Ende mehr als 20 Minuten früher im Ziel war als geplant, musste Vogt den Anstrengungen in seiner eigentlichen Schokoladendisziplin auf den letzten 18 Kilometern Tribut zollen und das trotz Unterstützung durch Sieger Christian Nitschke, der sich zu den Helfern gesellte und ihm zu Beginn der Schlussrunde einen BecherWasser reichte. Er büßte in 4:35:03 Std. fast alle auf dem Rad "gewonnenen" Minuten wieder ein und erkämpfte sich letztlich in der Nähe der anvisierten Zeit als 202. gesamt und 21. der Alterklasse 50 ebenfalls die Erfüllung seines Traums. Rainer Friedrich, der als 300. gesamt und 72. der AK 45 einkam, hat seinen nächsten Triathleten-Traum mit der Anmeldung für die Challenge Roth 2015 bereits geplant.

Bei den Damen siegte zum zweiten Mal die Mannheimerin Almut Grüber (9:27:56) vor Julia Bohn aus Offenbach (9:59:49) und Kathrin Walter vom WMF BKK Team Süßen (10:01:35) während bei den Herren dem Rostocker Fünfachsieger Christian Nitschke ein völlig entkäfteter Till Schramm (Bergisch-Gladbach, 8:36:34), der lange Paroli geboten hatte sowie der Niederländer Thijs Koelen (8:55:56) ins Ziel folgten.